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03.04.2017

Gedenktag 02. April 2017 in Wewelsburg

Am Sonntag, dem 02. April, war es dann endlich soweit. Die Gedenkfeier für die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg 1939-1945 fand statt. Zum 72. Male jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen bei Wewelsburg. Das Konzentrationslager wurde eigens zum Umbau der Wewelsburg eingerichtet, um dem baulichen Größenwahn der SS zu dienen. Die Wewelsburg sollte zur damaligen Zeit das Schulungszentrum der SS-Elite und für die vertretene Ideologie der Mittelpunkt der Welt werden.

Die Gedenkfeier wurde in diesem Jahr durch Kollegiat*innen des Oberstufen Kollegs in Bielefeld mit gestaltet. Sie wurden von Arbeit und Leben Bielefeld inhaltlich, pädagogisch und politisch darauf vorbereitet. Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach über den Entwicklungsprozess berichtet. Die Kollegiat*innen erarbeiteten ein kleines Theaterstück um die Geschichte der Zwangsarbeiterin Frau Jelena Kikachina, die sich gegen einen sexuellen Übergriff, durch einen SS-Mann, zur Wehr setzte und dafür mit dem Tod bestraft wurde. Außerdem wurde ein „Täter – Opfer“ Dialog verlesen, der in einem Kaffee im Jahre 1955 spielte. Ein ehemaliger Wehrmachtsangehöriger trifft hier auf einen ehemaligen Gefangenen des Konzentrationslagers Niedernhagen. Zudem haben die Kollegiat*innen Wünsche in den Himmel steigen und Dinge, die sie für überflüssig halten (wie z.B. Rassismus oder Sexismus), sprichwörtlich in den Dreck fallen lassen. Unterstützt wurde das Ganze musikalisch von Rodi Jatto & Lars Nieminen (beides Kollegiaten) sowie Sevgi und Wolfgang aus Dortmund, die ihre eigenen Kompositionen spielten.

Das Ganze war eingebettet in Grußworte von Volker Kohlschmidt (Verein Gedenktag 2. April in Wewelsburg), Burkhard Schwuchow (Bürgermeister der Stadt Büren) und Manfred Müller (Landrat des Kreis Paderborn). Die zentrale Gedenkansprache hielt Sigrid Beer (Mitglied des Landtages NRW).

Dass eine solche Art der politischen Arbeit (leider) immer noch von größter Bedeutung ist, bestätigte ein anonymer Brief der an den Verein 2. April gerichtet war und vor der Gedenkfeier am Mahnmal gefunden wurde. In diesem werden die Verantwortlichen der Gedenkfeier und des Vereins als „Piss-Affen“ bezeichnet und darauf hingewiesen, dass solche Arten von Veranstaltungen doch in der israelischen Wüste stattfinden sollten. Dies griff der Bürgermeister der Stadt Büren mit klaren Worten auf und betonte wie wichtig, gerade in unserer Zeit, die Prävention von Rassismus und die Stärkung der Demokratie ist.

Ein großer Dank für die Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes geht an die ehrenamtlichen Kräfte des Bielefelder Vereins für Demokratisches Handeln e.V., die den gesamten Prozess begleitet haben.

Begrüßung duch Burkhard Schwuchow (Bürgermeister der Stadt Büren)
Dialog im Jahr 1955 (Max und Alex)
Gedenkminute
Rodi und Lars
Wünsche die in den Himmel steigen
Gruppenfoto der Kollegiat*innen mit Volker Kohlschmidt, wie Friederike Friedrich und Holger Wiewel von AuLBi

 
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